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Fünfter Fachartikel erschienen

Gemeinsam mit Kolleg*innen aus den USA, Süd Afrika, Tschechien, Belgien, Großbritannien und Kanada haben wir uns 15 verschiedene Roadkill Projekte angesehen und miteinander verglichen. 

Die Idee dahinter war nicht von rein akademischer Natur, sondern war ganz praktisch veranlagt. So wollten wir wissen, wie die verschiedenen Projekte funktionieren, wer dabei mitmachen kann, welche Daten dabei erhoben werden  und welche Konsequenzen sich daraus ergeben. Basierend auf den Ergebnissen möchten wir versuchen, ob es möglich wäre, all diese Projekte miteinander zu verbinden um zu einem globalen Roadkill Meldesystem zu gelangen. Mit einem derartigen Ansatz könnte man noch deutlicher zeigen, welchen Einfluss der Straßenverkehr auf die Biodiversität hat. 

Wer genauer wissen möchte, welche Empfehlungen für ähnliche Projekte erarbeitet wurden und wie sich die Projekte unterscheiden, die für Behörden entwickelt wurden oder für Straßenmeistereien, kann gerne auch den Originalartikel lesen, den wir am Ende des Blogs verlinkt haben.

Zusammenfassung:

Auf globaler Ebene fragmentiert das Straßennetz Wildtierpopulationen, tötet und verletzt einzelne Tiere (WVC), WVC kann zu einem Rückgang der Wildtierpopulation führen, kann schließlich zur lokalen oder vollständigen Ausrottung bestimmter Arten beitragen und Fahrzeuge und Fahrer schädigen. Die Prävention von WVC beginnt mit der Erfassung von Konfliktstellen, wie z.B. Fahrzeugunfällen, Tierkadavern (überfahrene Tiere) oder dem Verhalten von Tieren im Umfeld von Straßen, wie z.B. Vermeiden von Straßen oder Kreuzungsverhalten. Diese Daten werden idealerweise zur Information der Verkehrspolitik und -planung sowie zur Nachrüstung von Straßen und deren Strukturen verwendet, um WVC zu reduzieren. Wir sind gemeinsam an acht regionalen oder nationalen Systemen zur Meldung von WVC beteiligt oder verwalten sie in Zusammenarbeit mit Freiwilligen und/oder Mitarbeitern von Behörden. In dieser Studie untersuchen wir Systeme zur Erfassung von WVC durch Freiwillige und Mitarbeiter von Behörden auf verschiedenen geographischen Ebenen auf der Grundlage der vorhandenen Literatur und unserer persönlichen Erfahrungen. Wir berichten über die Bandbreite der eingesetzten Datenerfassungsmethoden, Datenmanagementsysteme und Datenvisualisierungen und diskutieren über die beteiligten Gruppen und Arten von Freiwilligen und Einrichtungen. Wir nutzen unsere Fachkenntnisse und die globale Übersicht, um auf der Grundlage aktueller Best-Practice-Beispiele Empfehlungen für methodische Eigenschaften für die Sammlung und Nutzung von WVC-Daten für Verkehrs- und Naturschutzentscheidungen zu erstellen. Wir schließen mit einer Vision der nächsten Schritte hin zu einem globalen Netzwerk von WVC-Berichtssystemen, die klare und praktische Anwendungen für eine verbesserte Naturschutzforschung sowie Richtlinien für das Management von Straßennetzen haben.

Leider konnten wir es uns nicht leisten, die 3000 $ für eine frei zugängliche Publikation zu zahlen, aber wir haben vom Verlag die Erlaubnis bekommen eine sogenannte "pre-print" Version des Artikels zu veröffentlichen. Das bedeutet, unter dem folgenden Link kann eine Version des Artikels gelesen werden, welche zwar noch ein paar kleine Tippfehler enthält, aber ansonsten den selben Inhalt hat, wie der Originalartikel: https://zenodo.org/record/4276898

Gerne können Fragen zu diesem Artikel auch in unserem dazugehörigen Blogpost auf Österreich forscht in den Kommentaren gestellt werden.