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Achter Fachartikel: Scheinbar wenige Tiere werden in Wien überfahren

Erstmals konnten wir im Projekt Roadkill gemeinsam mit einer Citizen Scientists an einem Fachartikel schreiben. Susanne Lutter hat dabei die Idee zur Fragestellung eingebracht, ist zwei Jahre lang eine mit ihr gemeinsam erstellte Route abgegangen und hat uns anschließend beim Verfassen des Artikels unterstützt. Ein wirklich spannende Erfahrung für alle Beteiligten, die wir gerne wiederholen möchten.

Zusammenfassung:

Ein wichtiger Faktor für den Rückgang der weltweiten Tiervielfalt ist der Straßenverkehr, in dem viele Tiere getötet werden. Ziel dieser Studie war es, zwischen 2017 und 2022 Daten über getötete Wirbeltiere in der Stadt Wien, zu sammeln. Dabei wurden drei verschiedene Ansätze verfolgt: Citizen Science, systematisches Monitoring mit dem Fahrrad entlang einer 15 km langen Strecke und systematisches Monitoring zu Fuß entlang einer 3 km langen Strecke. Bei 359 Befahrungen/Begehungen wurden nur vier überfahrene Tiere (drei Igel, eine Ratte) mit dem Fahrrad oder zu Fuß gefunden. Gleichzeitig meldeten Citizen Scientists ein überfahrenes Eichhörnchen auf der Fahrradroute und 84 überfahrene Tiere im gesamten Stadtgebiet. Igel und Vögel waren die von Citizen Scientists am häufigsten gemeldeten Arten. Obwohl bei der regelmäßigen Befahrung/Begehung keine überfahrenen Amphibien oder Reptilien gefunden wurden, meldeten die Citizen Scientists welche. Die niedrige Zahl der Roadkills deutet auf eine möglicherweise geringe Populationsdichte hin, die die Auswirkungen von Straßenverkehrsopfern noch gravierender macht - eine Hypothese, die angesichts des weltweiten Rückgangs der Artenvielfalt weiter untersucht werden sollte.

Link zum Artikel (in Englisch)https://we.copernicus.org/articles/24/41/2024/