Amphibien -> Froschlurche -> Kröten und Unken -> Rotbauchunke
Die Kopf-Rumpf-Länge von Männchen und Weibchen erreicht nur 45 (53) Millimeter, wobei die mitteleuropäischen Tiere meistens kleiner bleiben. Unken sind damit neben dem Laubfrosch und der etwas näher verwandten Geburtshelferkröte die kleinsten mitteleuropäischen Froschlurche. Auffällig im Vergleich etwa zu Echten Kröten sind der flache Kopf mit relativ eng zusammenstehenden Augen, der insgesamt abgeflachte Körper, das Fehlen von äußerlich sichtbaren Trommelfellen und Ohrdrüsen (Parotiden) sowie die herzförmigen bis dreieckigen Pupillen. Zur Paarungszeit lassen sich die Männchen durch dunkle Brunstschwielen am Unterarm und an den ersten beiden Fingern von Weibchen unterscheiden, außerdem besitzen sie (im Gegensatz zur Gelbbauchunke) große Kehlblasen, die beim Rufen sichtbar werden.
Die Oberseite des Körpers ist mit flachen Warzen besetzt, die kleine schwarze Hornstacheln aufweisen (nicht so deutlich wie bei der Gelbbauchunke), hell- bis dunkelgrau oder graubraun mit dunklen Flecken. Viele Individuen weisen auch grüne Nackenflecken auf. Die Unterseite inklusive der Arm- und Beininnenseiten ist dunkelgrau bis schwarz mit auffallenden orangen bis roten Flecken, die manchmal nur ein Fünftel der Fläche einnehmen, im Extremfall aber auch den größten Anteil. Meistens liegt der Anteil rötlicher Flecken bei etwas unter 50 Prozent. Die dunklen Partien sind mit vielen weißen Punkten besetzt. In der Haut kommen fünf Typen von Drüsen vor, darunter Gift- und Schleimdrüsen. Im Bereich des Kopfes ist die Dichte der Drüsen am größten und nimmt zum Körperende hin ab. Rotbauchunken verfügen über einen Farbwechsel und können ihre Rückenfärbung an hellen oder dunklen Untergrund anpassen. Der Farbwechsel findet nur bei der Grundfärbung statt, die dunklen Flecken verändern sich nicht.
Die innersten Finger und Zehen sowie insgesamt die Gliedmaßenspitzen sind im Gegensatz zur Gelbbauchunke nicht farbig gefleckt. Das bauchseitige Zeichnungsmuster ist individuell wie ein Fingerabdruck. Bei Bedrohung bildet die Rotbauchunke ein Hohlkreuz und biegt ihre Arme und Beine nach oben, so dass die rote Färbung der Unterseite teilweise zum Vorschein kommt. Diese sogenannte Kahnstellung oder auch Unkenreflex soll Feinden gegenüber als Warnsignal dienen („Vorsicht, giftig/ungenießbar!“).
Bevorzugte Biotope sind besonnte, vegetationsreiche, fischfreie Flachgewässer mit starker jahreszeitlicher Wasserstandsdynamik (saisonale Überschwemmungen); diese werden vom Frühling bis zum Herbst besiedelt. Im September/Oktober erfolgt die Rückwanderung in die Winterquartiere über Distanzen von bis zu einem Kilometer. Überwinterungsplätze sind vor allem Gehölze mit Totholz und Laub sowie gelegentlich Lesesteinhaufen. Der Reproduktionserfolg unterliegt starken jährlichen Schwankungen, abhängig von Temperatur und Niederschlag.
Der Text ist ein Auszug aus Wikipedia (https://de.wikipedia.org/wiki/Rotbauchunke). Der Text ist dort unter der Lizenz „Creative Commons Attribution/Share Alike“ verfügbar. Stand: 25. Juni 2021